MG Sommertreffen 2010


Schlösser & Herrenhäuser in der "Holsteinischen Schweiz"


Mein Fotoalbum zur Ausfahrt ist hier

Unter diesem Motto haben die MG-Freunde-Hamburg für den MG Car Club Deutschland e.V. ein Sommertreffen vom 9. bis 11. Juli 2010 für 38 Fahrzeuge ausgerichtet. Mitten im Herzen der "Holsteinischen Schweiz" war das Hotel "Seeschloss am Kellersee" Ausgangspunkt für die gemeinsamen Aktivitäten, die uns allein am Samstag über ca. 135 km zu den schönsten Schlösser und Herrenhäuser geführt haben.

Nach dem Eintreffen der Teilnehmer am Freitag konnte, wer wollte, an einer Kutschfahrt teilnehmen. Abends gab es bei Benzingesprächen einen Grillabend im Garten des Hotels.

Einige Teilnehmer konnten es kaum erwarten und reisten schon einen Tag früher an, verbanden das MG Sommertreffen mit einem kleinen Urlaub. Und weil jeder gutes Wetter mitbrachte, konnten wir uns über mangelnden Sonnenschein nicht beklagen.

Ein Bad im Kellersee sorgte für die erfrischende Abkühlung.

Ausfahrt am Samstag



Samstag-Früh,
nach einem ausgiebigen Frühstück, erfolgte der Start um 8:45 zum Gut Rothensande, welches durch den Film „Ferien auf dem Immenhof“ von 1955 bekannt ist. Dort bezogen wir Aufstellung, um in Gruppen von je 6-7 Fahrzeugen die nächsten Ziele anzusteuern.

Die Route kann in Google-Maps mit einem Klick auf das Foto nebenan nachvollzogen werden.

Zum Gut Rothensande:
Das Torhaus Rothensande wird erreicht über eine wunderschöne Allee; hinter dem markanten Gebäude erschließt sich ein Wirtschaftshof, der von parallel angeordneten Gebäuden flankiert wird. Der dahinter liegende Ehrenhof wird durch das Herrenhaus begrenzt. Das Hofensemble ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach dem Schema einer barocken Gutsanlage errichtet worden.

Die Wurzeln von Gut Rothensande liegen im Mittelalter: Nachdem Heinrich der Löwe um 1150 das Bistum Oldenburg in Holstein gegründet hatte, wurde auch die Gegend um Malente besiedelt. Holländer legten die sumpfigen Niederungen trocken.
Und im 14 Jahrhundert entstand hier ein fürstbischöfliches Vorwerk. 1361 verkaufte der Edelmann Heinrich von Dame den „Hof namens Rodesand mit der Gremsmühle“ an den Lübecker Bischof Bertram.  Im 18. Jahrhundert wurde das Vorwerk in Erbpachtstellen aufgeteilt. Damals war das Eutiner Schloss eine glänzende Barockresidenz, ein Treffpunkt des Adels. Im Park lustwandelte unter anderem eine gewisse Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die spätere Katharina die Große. Und hier traf sie zum ersten mal Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf, ihren späteren Ehemann, den russischen Zaren Peter III., den sie vom Thron stieß.



Von hier aus ging es auf Nebenstrecken zum Gut Seedorf.


Das Gut Seedorf
Die Geschichte des Gutes Seedorf beginnt im 15. Jahrhundert. Eine der angesehensten Adelsfamilien in Holstein, die Buchwaldts, begründeten 1462 diesen Herrensitz am Seedorfer See. Außenwall und Graben deuten heute noch auf das Ausmaß dieser einst wehrhaften Anlage hin.
Von 1480 an sollten die Blomes für die nächsten 250 Jahre auf Seedorf herrschen. 

Unter den Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt erhielt 1829 das Gut Seedorf (das Gebäude im Hintergrund) sein heutiges klassizistisches Aussehen. Seit 1914 waren die Grafen von Westphalen Eigentümer des adeligen Gutes. Heute wird das Herrenhaus gastronomisch genutzt.

Im Jahre 1583 wurde das Seedorfer Torhaus erbaut. Die Balkenkonstruktion lässt einen holländischen Baumeister vermuten, wahrscheinlich Peter von Maastrich. Das Torhaus mit einer früher vorhandenen Zugbrücke war als Einfahrt der mit Wällen und Wassergraben versehenen geschützten Burganlage dem Verteidigungssystem angepasst. Die Gräben und Wälle sind heute noch ebenso vorhanden wie die Schießscharten aus Granitsockeln. Das Erbauungsjahr - 1583 - ist noch heute auf der im Turm hängenden Glocke aus jener Zeit ersichtlich.

An der rechten Außenseite des Torhauses befindet sich ein Galgen, der im Mittelalter häufig benutzt wurde. In den unteren Räumen befanden sich Gefängniszellen und Folterkammer, die heute als Museumsräume genutzt werden. Die ganze Nordseite zum Hof hin nimmt der frühere Rittersaal mit rund 60 Quadratmetern bei einer Höhe von über drei Metern ein.





Fahrt durch die "Grüne Röhre" zum Gut Nehmten

Adliges Gut Nehmten
Das markante Schloss, das direkt am Großen Plöner See gelegen ist, wurde um 1712 errichtet und um 1850 erweitert. Schon die Anfahrt zum Schloss ist äußert reizvoll. Zunächst führt eine kurvenreiche Straße zwischen hohen Knicks entlang, dann taucht der Weg in einen schattigen Wald ein, um dann an uralten Katen vorbei auf die weißen und roten Gebäude zu stossen. Das Schloss strahlt eine gewisse Weltabgeschiedenheit aus.

Vom nördlichen Portal besteht durch den Park eine direkte Blickachse zum Plöner Schloss, die von uns bei der Umfahrung des Herrenhauses in Augenschein genommen wurde.

Die erste Erwähnung des Gutes reicht in das Jahr 1532 zurück. Damals gaben die Ritter ihr ritterliches Leben auf und wurden mehr und mehr zu landwirtschaftlichen Großunternehmern. Das Gut Nehmten hat viele Besitzer gehabt, beginnend mit den Rittern von Godau und Nehmten, von Ahlefeldt, von Rantzau, von Blome bis von Cronstern, um nur einige zu nennen. Seit mehreren 100 Jahren ist es jedoch immer in der selben Familie geblieben, obwohl sich die Namen geändert haben.

Der Herr des Hauses, Graf Christoph Freiherr von Fürstenberg-Plessen, heißt uns willkommen und erklärt uns die wirtschaftlichen Aspekte, ohne die ein solches Gut nicht unterhalten werden kann.
Am Grundriss von Gut Nehmten kann sehr schön das Schema einer adeligen Gutsanlage erkannt werden:

Das typische Herrenhaus entsteht erst im 18. Jahrhundert. Als Breit- oder Querbau in einer achsensymmetrischen Gutsanlage, in dessen Mittelhaus das Herrenhaus selbst, der große Bauhof mit flankierenden Wirtschaftsgebäuden und das Torhaus mit Hofzufahrt liegen, kann das Herrenhaus allen Anforderungen in idealer Weise gerecht werden. Die lange, gegen den Wirtschaftshof gerichtete Hoffront erlaubt es dem Gutsherren , von seinem Hause aus seine lenkende Funktion im Gutsbetrieb aufs beste auszuüben. Somit ist das querstehende Herrenhaus Gutsmittelpunkt, vereinigt und trennt zugleich die beiden verschiedenartigen Aufgabenbereiche des kulturellen Wirkens und des landwirtschaftlichen Betriebes.
  1. Torhaus, mit Zufahrtallee und Torrisalit mit Durchfahrt
  2. Bauhof, mit Wirtschaftbauten (Kuhstall, Scheune) und Hofallee
  3. Ehrenhof, mit Kavalierhaus oder Bedienstetenhaus und Reitstall
  4. Herrenhaus, mit Hoffront und Gartenfront, Innenvestibül und Gartensaal
  5. Garten und Park mit Gartenhaus oder Orangerie

Durch die industriellen und sozialen Revolutionen des 19. Jahrhunderts verliert das Herrenhaus seine überragende Funktion als kulturelles Spiegelbild seiner Zeit und nimmt heute vornehmlich die wichtige Rolle der Wahrung des Kulturbesitzes früherer Zeiten an.



Von Gut Nehmten bis zum Plöner Schloss:






Schloss Plön
Das Plöner Schloss in Plön ist eines der größten Schlösser Schleswig-Holsteins und das einzige dort erhaltene in Höhenlage. Die frühere Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Plön wurde im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges errichtet und erlebte eine wechselvolle Geschichte, in der das Schloss unter anderem auch als Kadettenschule und Internat diente.

Zur Geschichte:
Die erste wendische  Burgbefestigung namens Plune stammte aus dem 10. Jahrhundert und befand sich auf der Insel Olsborg im Plöner See. Unter Graf Adolf II. von Schauenburg und Holstein diente sie als Stützpunkt während der Kolonialisierung des einstmals slawischen Gebiets. 1173 wurde die Burg auf den Bischofsberg neben den Flecken Plön verlegt – an die Stelle des heutigen Plöner Schlosses. Im 12. Jahrhundert entwickelte sich Plön langsam zu einem Marktstandort und erhielt 1239 Stadtrecht. In den folgenden Jahrhunderten war es Sitz zahlreicher Grafen und Herzöge.
Ab 1840 war das Schloss die offizielle Sommerresidenz des dänischen Königs Christian VIII. Dazu wurde das Plöner Schloss renoviert und die Ausstattung teilweise im Stil des Klassizismus erneuert. Zu dieser Zeit erhielt es auch den weißen Verputz, der an dänische Schlösser wie Gravenstein und Fredensborg erinnert.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 geriet das Schloss in preußischen  Besitz. Das Plöner Schloss wurde im Inneren kasernenartig umgebaut und diente anschließend in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein als Kadettenanstalt. Die Söhne des deutschen Kaisers Wilhelm II. erhielten ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ihre Ausbildung in Plön, und für diese Zwecke wurde das Lustschloss im Garten zum sogenannten Prinzenhaus erweitert, auf der Prinzeninsel ein Lehrbauernhof eingerichtet und vor dem Schloss für die neu verlegte Bahnstrecke der Prinzenbahnhof gebaut.
Seit Januar 2002 gehört es der Fielmann Akademie Schloss Plön und dient nach aufwändigem Umbau der Branche der Augenoptik als Ausbildungs- und Qualifizierungsstätte.

Wir hatten uns zu einem Fototermin vor dem Schloss aufgestellt.



Vom Plöner Schloß bis zum Gut Wahlstorf:



Ganz in der Nähe von Gut Wahlstorf legten wir eine Mittagspause bei Fischer Bock direkt am See ein. Es gab frische Fischbrötchen und Spanferkel vom Grill.

Gut Wahlstorf
Gut Wahlstorf ist ein Herrenhaus und ein landwirtschaftlicher Betrieb in der holsteinischen Schweiz zwischen Preetz und Plön in der Gemeinde Wahlstorf. Das Herrenhaus liegt an der Schwentine  und am Südostufer des Lanker Sees und geht auf eine Wasserburg des späten 15. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1704 wurde es umfangreich umgebaut.

Von baugeschichtlicher Bedeutung ist das Gut, weil es als eines der ältesten seiner Art noch Züge spätmittelalterlichen Baustils aufweist. Das Gut Wahlstorf birgt die wissenschaftlichen Sammlungen des Forschungsreisenden Victor Baron von Plessen (1900-1980), der in den 1930er Jahren die malaiische Inselwelt erkundete. 

Das Gut ist nicht öffentlich zugängig, wir hatten jedoch das Privileg, die Fahrzege auf dem Gutshof parken zu können. Zusätzlich ließ es sich Hausherrin Victoria Baronin von Plessen nicht nehmen, uns ins Haus zu bitten, um uns die Sammlung ihres Vaters zu zeigen.
Der Baukörper des heutigen Herrenhauses geht auf eine spätmittelalterliche Wasserburg zurück, die Detlev von Thienen ab 1469 errichtete. Es handelte sich um ein zweigeschossiges Backsteindoppelhaus mit zwei Satteldächern und Treppengiebeln. Zur Hofseite gewandt befand sich ein Treppenturm, in dem in zwei Metern Höhe der einzige Eingang über eine Art Leiter oder Zugbrücke war. Ein Wassergraben umfloss das Gebäude unmittelbar. Die Räume im Erdgeschoss hatten nur kleine, hochgelegene Fenster. Insgesamt war das Haus darauf ausgelegt, Schutz gegen Angreifer zu bieten und von wenigen Menschen effektiv verteidigt zu werden.


Von Gut Wahlstorf bis Gut Rastorf:

Gut Rastorf

Der Name vom Ort Rastorf entspringt dem gleichnamigen Gut Rastorf. Erstmals erwähnt wird der Ort Radesthorp (Rodungsdorf) im Jahre 1224.

Die einheitliche, geschlossene Hofanlage des späten Barock gilt als die schönste im Lande. Im 13. Jahrhundert errichteten die Ritter von Rastorf in der sumpfigen, schutzbietenden Flussniederung einen von Wasser umgebenen einfachen Wohnturm, der später zu einer Wasserburg erweitert wurde. Das heutige Gut entstand nach einem Brand zwischen 1720 und 1730 durch den Baumeister Rudolph Matthias Dallin. Abgeschlossen wird der Wirtschaftshof durch ein 130 Meter langes Torhaus aus dem Jahr 1729. Besonders erwähnenswert sind die Ornamente an den Giebeln der Wirtschaftsgebäude und der Kavaliershäuser. Die große Scheune und das Kuhhaus haben heute ein Blechdach. Das heutige Herrenhaus wurde 1803 errichtet. Das Gut ist seit mehr als sechs Jahrhunderten im Besitz der Grafen zu Rantzau. In Vertretung des Hausherren, Kuno Graf zu Rantzau, führte uns sein Sohn in das Herrenhaus und in den Garten.



Von Rastorf bis zum Bullenstall:


Klein aber fein, so könnte man die Zusammenstellung der Oldtimer nennen, die im Privatmuseum in Lilienthal in einem ehemaligen Kuhstall stehen. Zu sehen waren Fahrzeuge aus überwiegend amerikanischer Fertigung der 30er Jahre, wie Cadillac, Buick, Ford oder Hudson. Beeindruckend war die Technik des Auburn, bei dem zwei 4 Zylinder-Motoren hintereinander liegen und auf die selbe Kurbelwelle ihre Kraft abgeben. In einem Verteiler arbeiten zwei Unterbrecher, die verständlicherweise  genau eingestellt werden müssen.

 

Beate und Gert Lohse haben uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen



Vom Bullenstall bis zur Blomenburg:

Die Blomenburg

Die Blomenburg wurde als Jagdschloss des auf Schloss Salzau ansässigen Grafen Otto Blome in der Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut und umfasst neben den Gebäuden einen historischen englischen Landschaftspark sowie Wald und Wiesenflächen.

Der Aufgang zur Blomenburg führt direkt auf das Café im Torhaus zu. Im Café „Graf Blome - spise und kaffe“, das im nordischen Rot und strahlendem Weiß gehalten ist, gibt es neben Kaffee und Tee hausgemachten Kuchen und kleinere Speisen.

In den Räumen der Blomenburg, die prächtig renoviert wurden, können  Musik-Veranstaltungen, Hochzeiten  oder Geburtstage stattfinden.

Zur Zeit ist wegen einer Insolvenz das Café geschlossen und der Zugang zur Burg verwehrt. Wir hatten die Erlaubnis, uns im Burghof umzuschauen. Es ist damit zu rechnen, dass die Blomenburg in den nächsten Monaten einer neuen Nutzung zugeführt wird.
Von der Blomenburg bis zum Seeschloss am Kellersee:




Ausfahrt am Sonntag


Nach dem Frühstück hiess es Koffer packen um pünktlich gegen 9:30 die Fahrt zum Eutiner Schloss anzutreten.

Das Eutiner Schloss in Eutin in Ostholstein bildet den kulturellen Mittelpunkt und die Keimzelle der Stadt und gehört neben dem Gottorfer und dem Glücksburger Schloss zu den bedeutendsten höfischen Profanbauten Schleswig-Holsteins.

Die vierflügelige Anlage ging aus einer mittelalterlichen Burg hervor und wurde während mehrerer Jahrhunderte zur Residenz ausgebaut. Das Schloss befand sich ursprünglich im Besitz der Lübecker Fürstbischöfe, später wurde es zur Sommerresidenz der Herzöge von Oldenburg. Das Schloss wurde bis ins 20. Jahrhundert regelmäßig bewohnt, die Innenausstattung ist zu einem Großteil bis in die Gegenwart erhalten. Heute beherbergt das Schloss ein Museum und ist der Öffentlichkeit im Sommerhalbjahr zugänglich.

Der frühere Barockgarten wurde im 18. und 19. Jahrhundert in einen Landschaftspark umgestaltet, dieser ist alljährlicher Austragungsort der Eutiner Festspiele.
Wir hatten Gelegenheit, den Park zu besichtigen, der durch seine hohen Bäume die schon früh am Morgen herrschende Hitze erträglich machte.



Unser nächstes Ziel war die Hasselburg, die wir auf verschlungen Pfaden, am Bungsberg, der höchsten Erhebung in Schleswig-Holstein, vorbei erreichten.
Das Gut Hasselburg

Das Gut gründet auf einem befestigten Herrensitz des späten Mittelalters. Das Herrenhaus war ursprünglich ein für Holstein typisches, von Wassergräben umgebenes Doppelhaus, welches im 18. Jahrhundert weitgehend durch einen barocken Um- und Neubau ersetzt wurde. Das Herrenhaus ist ein zweistöckiger und neunachsiger Bau mit einem Walmdach und einem übergiebelten Mittelrisalit. Mit seiner festlichen Halle und illusionistischen Deckenmalereien gilt es als bedeutendes Zeugnis der Raumkunst in Schleswig-Holstein. Dem Herrenhaus zur Seite gestellt sind zwei frühere Kavaliershäuser, die gemeinsam mit dem Hauptbau einen nahezu schlossartigen Ehrenhof bilden.

Das große Torhaus von 1763 wurde nach Entwürfen Georg Greggenhofers errichtet. Es ist eines der größten Torhäuser in Schleswig-Holstein und diente als Vorbild für das Torhaus auf dem Gut Testorf. Es beherbergt Ateliers verschiedener Kunsthandwerker.

Dem Ensemble aus Herrenhaus und Nebengebäude steht ein großer Wirtschaftshof gegenüber. Die ehemalige Scheune, eine der größten, reetgedeckten und gut erhaltenen im Lande, dient heute der Kultur, vor allem großen Konzerten als Veranstaltungsort. Etwa 800 Personen finden darin Platz. Zu nennen ist hierbei das Schleswig-Holstein Musik Festival welches jährlich auch auf dem Gut Hasselburg ausgetragen wird.

Das Gut ist im Besitz der Gräfin Stolberg, geb. Gräfin Plessen, die leider nicht anwesend war.

Die Haushälterin öffnete für uns das Herrenhaus und wir konnten uns davon überzeugen, was damals zur herrschaftlichen Repräsentation gehörte.

Die Anlage befindet sich in Privatbesitz. Eine Besichtigung des Herrenhauses ist nur möglich in Verbindung mit einer der dort gelegentlich stattfindenden Konzertveranstaltungen. Ein Besuch im Torhaus ist jederzeit möglich.



Nur wenige km entfernt liegt das Gut Sierhagen, dem wir ebenfalls einen Besuch abstatteten.
Das Gut Sierhagen, ursprünglich die wendische Adelsburg Syra, bzw. Zyra, wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt.

Vom Mittelalter bis über die Mitte des 17. Jahrhunderts hinaus war Gut Sierhagen mit kleineren Unterbrechungen im Besitz der schleswig-holsteinischer Adelsfamilie Buchwaldt. 1666 waren die Grafen Dernath für zwei Generationen Herren auf Sierhagen. Ihnen folgte das Adelsgeschlecht Brockdorff nach. 1765 erwarb Wulf Heinrich von Thienen Sierhagen, der es später an die von Plessen (heute: von Scheel-Plessen) verkaufte, in deren Besitz es seit 1809 ist. Auf dem Gut wurden Carl von Scheel-Plessen und Victor Baron von Plessen geboren.
Die Gutsanlage besteht aus einem rechteckigen, von Wassergräben umgebenen Hof von ca. 100 m × 50 m, der von vier Gebäuden umstanden ist und im Südwesten und Osten durch Torhäuser (von 1738 bzw. 1857) zugänglich ist. Im Südosten der Anlage befindet sich, leicht abgesetzt von den Hofgebäuden das klassizistische Herrenhaus – ein rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit einem gegliederten Walmdach und zentralem Giebel. Bei dem Herrenhaus handelte es sich ursprünglich um ein für Holstein typisches Doppelhaus, das 1825 unter dem Hamburger Architekten Alexis de Chateauneuf in klassizistischem Stil umgebaut wurde. Die für den Gutsbetrieb erforderlichen Scheunen befinden sich außerhalb des eigentlichen Hofgeländes und wurden um 1880 gebaut.


Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und steht der Öffentlichkeit nicht offen, das Gut ist jedoch gelegentlich Ort von Veranstaltungen.



Der letzte Teil der Ausfahrt führte uns an die Ostseebäder, mit Blick auf die Ostsee, wo zur Zeit reger Badeverkehr herrschte. Nach einer Mittagspause wurden die Teilnehmer verabschiedet, nicht ohne vorher noch einen Blick auf den Niendorfer Hafen zu werfen.
Der Ort Niendorf wurde bereits im Jahre 1385 unter der Bezeichnung „Nyendorpe“ erstmalig urkundlich erwähnt. Im November 1872, als eine Sturmflut  mit Pegelständen von über 3,50 m über NN in die Lübecker Bucht drückte, überfluteten die Wassermassen auch Niendorf und das umliegende Hinterland. Über die Hälfte der Häuser wurden schwer beschädigt oder gar völlig zerstört.

Seit 1855 trägt Niendorf den Zusatz Ostseebad. In den Jahren 1920 bis 1922 wurde der Niendorfer Hafen im Mündungsbereich der Aalbek künstlich angelegt.

Niendorf ist im Vergleich zum benachbarten mondänen Timmendorfer Strand ein eher beschauliches Ostseeheilbad, das gerade bei Familien mit Kindern beliebt ist. Es gibt einen etwa 2 Kilometer langen und bis zu 40 Meter breiten Sandstrand mit einer Promenade. An ihr befindet sich die 1966 errichtete Seebrücke, das Haus des Kurgastes und das Meerwasserhallenbad von 1975. Niendorf besitzt einen kleinen Fischerhafen, den Niendorfer Hafen bei der Mündung des Baches Aalbek in die Ostsee direkt an der Grenze zu Timmendorfer Strand. Im Ort befindet sich ein kleiner Kurpark.
Eine kleine Truppe fuhr noch an die ganz in der Nähe befindliche Steilküste, das Brodtener Ufer, um Kaffee und Kuchen zu fassen.



Quellenangaben:
    http://www.gut-immenhof.de 
    Foto von Hans Wolters
    http://www.panoramio.com/photos/original/6979019.jpg    
    http://de.wikipedia.org/ 
    http://schloss-ascheberg.de
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Plön  
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Wahlstorf
    Buch: Gutshöfe, Herrenhäuser von Ingo Bubert und Hanspeter Walter
    http://www.herrenhaus-seedorf.de/index.php?s=geschichte
    http://de.wikipedia.org/wiki/Torhaus_Seedorf
    http://www.frank-stegemann.de/hemmings.htm 
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rastorf
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Hasselburg
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Sierhagen
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nehmten
    http://de.wikipedia.org/wiki/Blomenburg
    http://de.wikipedia.org/wiki/Eutiner_Schloss


Text und Fotos von Hartmut Henne, www.british-cars.de