Von
Gut Nehmten bis zum Plöner Schloss:
Schloss Plön Das Plöner Schloss in Plön ist eines der größten Schlösser Schleswig-Holsteins und das einzige dort erhaltene in Höhenlage. Die frühere Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Plön wurde im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges errichtet und erlebte eine wechselvolle Geschichte, in der das Schloss unter anderem auch als Kadettenschule und Internat diente. |
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Zur Geschichte: Die erste wendische Burgbefestigung namens Plune stammte aus dem 10. Jahrhundert und befand sich auf der Insel Olsborg im Plöner See. Unter Graf Adolf II. von Schauenburg und Holstein diente sie als Stützpunkt während der Kolonialisierung des einstmals slawischen Gebiets. 1173 wurde die Burg auf den Bischofsberg neben den Flecken Plön verlegt – an die Stelle des heutigen Plöner Schlosses. Im 12. Jahrhundert entwickelte sich Plön langsam zu einem Marktstandort und erhielt 1239 Stadtrecht. In den folgenden Jahrhunderten war es Sitz zahlreicher Grafen und Herzöge. Ab 1840 war das Schloss die offizielle Sommerresidenz des dänischen Königs Christian VIII. Dazu wurde das Plöner Schloss renoviert und die Ausstattung teilweise im Stil des Klassizismus erneuert. Zu dieser Zeit erhielt es auch den weißen Verputz, der an dänische Schlösser wie Gravenstein und Fredensborg erinnert. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 geriet das Schloss in preußischen Besitz. Das Plöner Schloss wurde im Inneren kasernenartig umgebaut und diente anschließend in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein als Kadettenanstalt. Die Söhne des deutschen Kaisers Wilhelm II. erhielten ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ihre Ausbildung in Plön, und für diese Zwecke wurde das Lustschloss im Garten zum sogenannten Prinzenhaus erweitert, auf der Prinzeninsel ein Lehrbauernhof eingerichtet und vor dem Schloss für die neu verlegte Bahnstrecke der Prinzenbahnhof gebaut. |
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Seit
Januar 2002 gehört es der Fielmann Akademie Schloss
Plön und dient
nach aufwändigem Umbau der Branche der Augenoptik als
Ausbildungs- und
Qualifizierungsstätte. Wir hatten uns zu einem Fototermin vor dem Schloss aufgestellt. |
Vom Plöner Schloß bis zum Gut
Wahlstorf: |
Ganz
in der Nähe von Gut Wahlstorf legten wir eine Mittagspause bei
Fischer Bock direkt am See ein. Es gab frische Fischbrötchen und
Spanferkel vom Grill. |
Gut Wahlstorf Gut Wahlstorf ist ein Herrenhaus und ein landwirtschaftlicher Betrieb in der holsteinischen Schweiz zwischen Preetz und Plön in der Gemeinde Wahlstorf. Das Herrenhaus liegt an der Schwentine und am Südostufer des Lanker Sees und geht auf eine Wasserburg des späten 15. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1704 wurde es umfangreich umgebaut. Von baugeschichtlicher Bedeutung ist das Gut, weil es als eines der ältesten seiner Art noch Züge spätmittelalterlichen Baustils aufweist. Das Gut Wahlstorf birgt die wissenschaftlichen Sammlungen des Forschungsreisenden Victor Baron von Plessen (1900-1980), der in den 1930er Jahren die malaiische Inselwelt erkundete. Das Gut ist nicht öffentlich zugängig, wir hatten jedoch das Privileg, die Fahrzege auf dem Gutshof parken zu können. Zusätzlich ließ es sich Hausherrin Victoria Baronin von Plessen nicht nehmen, uns ins Haus zu bitten, um uns die Sammlung ihres Vaters zu zeigen. |
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Der Baukörper des heutigen Herrenhauses geht auf eine spätmittelalterliche Wasserburg zurück, die Detlev von Thienen ab 1469 errichtete. Es handelte sich um ein zweigeschossiges Backsteindoppelhaus mit zwei Satteldächern und Treppengiebeln. Zur Hofseite gewandt befand sich ein Treppenturm, in dem in zwei Metern Höhe der einzige Eingang über eine Art Leiter oder Zugbrücke war. Ein Wassergraben umfloss das Gebäude unmittelbar. Die Räume im Erdgeschoss hatten nur kleine, hochgelegene Fenster. Insgesamt war das Haus darauf ausgelegt, Schutz gegen Angreifer zu bieten und von wenigen Menschen effektiv verteidigt zu werden. |
Von
Gut Wahlstorf bis Gut Rastorf:
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Gut
Rastorf Der Name vom Ort Rastorf entspringt dem gleichnamigen Gut Rastorf. Erstmals erwähnt wird der Ort Radesthorp (Rodungsdorf) im Jahre 1224. Die einheitliche, geschlossene Hofanlage des späten Barock gilt als die schönste im Lande. Im 13. Jahrhundert errichteten die Ritter von Rastorf in der sumpfigen, schutzbietenden Flussniederung einen von Wasser umgebenen einfachen Wohnturm, der später zu einer Wasserburg erweitert wurde. Das heutige Gut entstand nach einem Brand zwischen 1720 und 1730 durch den Baumeister Rudolph Matthias Dallin. Abgeschlossen wird der Wirtschaftshof durch ein 130 Meter langes Torhaus aus dem Jahr 1729. Besonders erwähnenswert sind die Ornamente an den Giebeln der Wirtschaftsgebäude und der Kavaliershäuser. Die große Scheune und das Kuhhaus haben heute ein Blechdach. Das heutige Herrenhaus wurde 1803 errichtet. Das Gut ist seit mehr als sechs Jahrhunderten im Besitz der Grafen zu Rantzau. In Vertretung des Hausherren, Kuno Graf zu Rantzau, führte uns sein Sohn in das Herrenhaus und in den Garten. |
Von Rastorf bis zum Bullenstall: |
Klein aber fein, so könnte man die Zusammenstellung der Oldtimer nennen, die im Privatmuseum in Lilienthal in einem ehemaligen Kuhstall stehen. Zu sehen waren Fahrzeuge aus überwiegend amerikanischer Fertigung der 30er Jahre, wie Cadillac, Buick, Ford oder Hudson. Beeindruckend war die Technik des Auburn, bei dem zwei 4 Zylinder-Motoren hintereinander liegen und auf die selbe Kurbelwelle ihre Kraft abgeben. In einem Verteiler arbeiten zwei Unterbrecher, die verständlicherweise genau eingestellt werden müssen. Beate und Gert Lohse haben uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen |
Vom Bullenstall bis zur Blomenburg: |
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Die
Blomenburg Die Blomenburg wurde als Jagdschloss des auf Schloss Salzau ansässigen Grafen Otto Blome in der Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut und umfasst neben den Gebäuden einen historischen englischen Landschaftspark sowie Wald und Wiesenflächen. Der Aufgang zur Blomenburg führt direkt auf das Café im Torhaus zu. Im Café „Graf Blome - spise und kaffe“, das im nordischen Rot und strahlendem Weiß gehalten ist, gibt es neben Kaffee und Tee hausgemachten Kuchen und kleinere Speisen. In den Räumen der Blomenburg, die prächtig renoviert wurden, können Musik-Veranstaltungen, Hochzeiten oder Geburtstage stattfinden. Zur Zeit ist wegen einer Insolvenz das Café geschlossen und der Zugang zur Burg verwehrt. Wir hatten die Erlaubnis, uns im Burghof umzuschauen. Es ist damit zu rechnen, dass die Blomenburg in den nächsten Monaten einer neuen Nutzung zugeführt wird. |
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Von der
Blomenburg bis zum Seeschloss am Kellersee:
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Nach
dem Frühstück hiess es Koffer packen um
pünktlich gegen 9:30 die Fahrt zum Eutiner Schloss anzutreten. |
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Das Eutiner Schloss
in Eutin in Ostholstein bildet den kulturellen Mittelpunkt und die
Keimzelle der Stadt und gehört neben dem Gottorfer und dem
Glücksburger Schloss zu den bedeutendsten höfischen
Profanbauten Schleswig-Holsteins. Die vierflügelige Anlage ging aus einer mittelalterlichen Burg hervor und wurde während mehrerer Jahrhunderte zur Residenz ausgebaut. Das Schloss befand sich ursprünglich im Besitz der Lübecker Fürstbischöfe, später wurde es zur Sommerresidenz der Herzöge von Oldenburg. Das Schloss wurde bis ins 20. Jahrhundert regelmäßig bewohnt, die Innenausstattung ist zu einem Großteil bis in die Gegenwart erhalten. Heute beherbergt das Schloss ein Museum und ist der Öffentlichkeit im Sommerhalbjahr zugänglich. Der frühere Barockgarten wurde im 18. und 19. Jahrhundert in einen Landschaftspark umgestaltet, dieser ist alljährlicher Austragungsort der Eutiner Festspiele. |
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Wir hatten Gelegenheit, den Park zu besichtigen, der durch seine hohen Bäume die schon früh am Morgen herrschende Hitze erträglich machte. |
Unser nächstes Ziel war die Hasselburg, die wir auf verschlungen Pfaden, am Bungsberg, der höchsten Erhebung in Schleswig-Holstein, vorbei erreichten. | |
Das Gut Hasselburg Das Gut gründet auf einem befestigten Herrensitz des späten Mittelalters. Das Herrenhaus war ursprünglich ein für Holstein typisches, von Wassergräben umgebenes Doppelhaus, welches im 18. Jahrhundert weitgehend durch einen barocken Um- und Neubau ersetzt wurde. Das Herrenhaus ist ein zweistöckiger und neunachsiger Bau mit einem Walmdach und einem übergiebelten Mittelrisalit. Mit seiner festlichen Halle und illusionistischen Deckenmalereien gilt es als bedeutendes Zeugnis der Raumkunst in Schleswig-Holstein. Dem Herrenhaus zur Seite gestellt sind zwei frühere Kavaliershäuser, die gemeinsam mit dem Hauptbau einen nahezu schlossartigen Ehrenhof bilden. Das große Torhaus von 1763 wurde nach Entwürfen Georg Greggenhofers errichtet. Es ist eines der größten Torhäuser in Schleswig-Holstein und diente als Vorbild für das Torhaus auf dem Gut Testorf. Es beherbergt Ateliers verschiedener Kunsthandwerker. |
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Dem
Ensemble aus Herrenhaus und Nebengebäude steht ein
großer
Wirtschaftshof gegenüber. Die ehemalige Scheune, eine der
größten,
reetgedeckten und gut erhaltenen im Lande, dient heute der Kultur, vor
allem großen Konzerten als Veranstaltungsort. Etwa 800 Personen finden darin Platz. Zu nennen ist
hierbei das
Schleswig-Holstein Musik Festival welches jährlich auch auf
dem Gut
Hasselburg ausgetragen wird. Das Gut ist im Besitz der Gräfin Stolberg, geb. Gräfin Plessen, die leider nicht anwesend war. Die Haushälterin öffnete für uns das Herrenhaus und wir konnten uns davon überzeugen, was damals zur herrschaftlichen Repräsentation gehörte. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz. Eine Besichtigung des Herrenhauses ist nur möglich in Verbindung mit einer der dort gelegentlich stattfindenden Konzertveranstaltungen. Ein Besuch im Torhaus ist jederzeit möglich. |
Nur wenige km entfernt liegt das Gut Sierhagen, dem wir ebenfalls einen Besuch abstatteten. | |
Das
Gut Sierhagen, ursprünglich die wendische Adelsburg Syra, bzw.
Zyra, wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Vom Mittelalter bis über die Mitte des 17. Jahrhunderts hinaus war Gut Sierhagen mit kleineren Unterbrechungen im Besitz der schleswig-holsteinischer Adelsfamilie Buchwaldt. 1666 waren die Grafen Dernath für zwei Generationen Herren auf Sierhagen. Ihnen folgte das Adelsgeschlecht Brockdorff nach. 1765 erwarb Wulf Heinrich von Thienen Sierhagen, der es später an die von Plessen (heute: von Scheel-Plessen) verkaufte, in deren Besitz es seit 1809 ist. Auf dem Gut wurden Carl von Scheel-Plessen und Victor Baron von Plessen geboren. |
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Die
Gutsanlage besteht aus einem rechteckigen, von Wassergräben
umgebenen Hof von ca. 100 m × 50 m, der von vier
Gebäuden umstanden ist
und im Südwesten und Osten durch Torhäuser (von 1738
bzw. 1857) zugänglich ist. Im Südosten der Anlage
befindet sich, leicht abgesetzt von den Hofgebäuden das
klassizistische Herrenhaus – ein rechteckiger,
dreigeschossiger Bau mit einem gegliederten Walmdach und zentralem
Giebel. Bei dem Herrenhaus handelte es sich ursprünglich um
ein für Holstein typisches Doppelhaus, das 1825 unter dem
Hamburger Architekten Alexis de Chateauneuf in klassizistischem Stil
umgebaut wurde. Die für den Gutsbetrieb erforderlichen
Scheunen befinden sich außerhalb des eigentlichen
Hofgeländes und wurden um 1880 gebaut. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und steht der Öffentlichkeit nicht offen, das Gut ist jedoch gelegentlich Ort von Veranstaltungen. |
Der letzte Teil der Ausfahrt führte uns an die Ostseebäder, mit Blick auf die Ostsee, wo zur Zeit reger Badeverkehr herrschte. Nach einer Mittagspause wurden die Teilnehmer verabschiedet, nicht ohne vorher noch einen Blick auf den Niendorfer Hafen zu werfen. | |
Der Ort Niendorf wurde
bereits im Jahre 1385 unter der Bezeichnung
„Nyendorpe“ erstmalig urkundlich erwähnt.
Im November 1872, als eine Sturmflut mit
Pegelständen von über 3,50 m über NN in die
Lübecker Bucht drückte, überfluteten die
Wassermassen auch Niendorf und das umliegende Hinterland. Über
die Hälfte der Häuser wurden schwer
beschädigt oder gar völlig zerstört. Seit 1855 trägt Niendorf den Zusatz Ostseebad. In den Jahren 1920 bis 1922 wurde der Niendorfer Hafen im Mündungsbereich der Aalbek künstlich angelegt. Niendorf ist im Vergleich zum benachbarten mondänen Timmendorfer Strand ein eher beschauliches Ostseeheilbad, das gerade bei Familien mit Kindern beliebt ist. Es gibt einen etwa 2 Kilometer langen und bis zu 40 Meter breiten Sandstrand mit einer Promenade. An ihr befindet sich die 1966 errichtete Seebrücke, das Haus des Kurgastes und das Meerwasserhallenbad von 1975. Niendorf besitzt einen kleinen Fischerhafen, den Niendorfer Hafen bei der Mündung des Baches Aalbek in die Ostsee direkt an der Grenze zu Timmendorfer Strand. Im Ort befindet sich ein kleiner Kurpark. |
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Eine kleine Truppe fuhr noch an die ganz in der Nähe befindliche Steilküste, das Brodtener Ufer, um Kaffee und Kuchen zu fassen. |